Eine europäische Digitalplattform – Illusion oder Vision?
Der digitale Wandel durchzieht unsere Lebensbereiche. Medienlandschaft und Medienkonsum verändern sich disruptiv. Untersuchungen zeigen, dass 80 % der Acht- bis Neunjährigen gelegentlich online unterwegs sind. Vierzehn- bis Neunundzwanzigjährige verbringen durchschnittlich sechs Stunden im Internet. Dort unterliegen sie Einflüssen (z. B. von geschickten Persönlichkeiten, Influencer genannt) oder Suchstrategien und Algorithmen, die zunehmend individuell ausgerichtet auf die jeweilige Vorliebe und das jeweilige Verhalten der Nutzer im Netz mit Angeboten reagieren. Das alles mit dem Hintergrund, den Nutzer zu binden und kommerziell daraus Nutzen zu ziehen. Wenn eine Privatperson, eine Institution, Sender, Wirtschaftsbetriebe im Internet wirksam etwas verbreiten oder in den Austausch treten wollen, dann sind sie auf amerikanische Technologien und amerikanische Plattformen angewiesen und unterliegen den Algorithmen, auf die sie keinen Einfluss haben. Zum Disruptiven in diesem Bereich gehört auch, dass die bisherigen Anbieter von technischen Dienstleistungen schrittweise das Geschäft der Inhalteproduktion für sich entdeckt haben und folglich zunehmend Inhalte produzieren, die mit ihrer Reichweite dem gleichen Streben nach Rendite unterliegen.
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