Samstag, 20. April 2024
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Standpunkte

Medienbetriebslehre als betriebswirtschaftliches Fach: ein Anachronismus?

In den letzten Jahren hat die Betriebswirtschaftslehre den Medienunternehmen erstmals in nennenswertem Umfang Aufmerksamkeit geschenkt: die Zahl der einschlägigen Publikationen hat zugenommen, spezialisierte Lehrangebote bis hin zu eigenständigen Studiengängen wurden an einigen Orten eingerichtet. Infolge dieser Entwicklung wurde der Ruf nach der Institutionalisierung einer „Medienbetriebslehre“ (oder, bei starker Betonung der Führungsaspekte, einer Lehre des „Medienmanagements“) lauter und blieb auch nicht ohne Wirkung. Zahlreiche Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademienhaben in den letzten Jahren betriebswirtschaftliche Professuren eingerichtet, die ganz oder teilweise den Medienunternehmen gewidmet sind. Auf der anderen Seite verliert die an Wirtschaftszweigen ausgerichtete Denotation von Professuren in der BWL generell deutlich an Bedeutung. Die Zahl der Lehrstühle für Industriebetriebslehre oder Handelsbetriebslehre ist in den letzten Jahrenspürbar zurückgegangen, Neuausschreibungen im Finanzierungsbereich sind z. B. noch selten der Bank- oder der Versicherungsbetriebslehre allein gewidmet. Es stellt sich daher die Frage, ob eine Medienbetriebslehre überhaupteine Existenzberechtigung hat, und wenn ja, welchenThemen sich eine Medienbetriebslehre widmen sollte –und welchen besser nicht. Beide Fragen sind sowohl ausder Perspektive der Forschung als auch der Lehre zu stellen. Wir haben drei Spezialisten gebeten, zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Die Stellungnahmen sind nachfolgendin alphabetischer Reihenfolge abgedruckt.

Eine Anmerkung sei an dieser Stelle noch erlaubt: Erstmals greifen wir mit diesen „Standpunkten“ ein aktuelles Thema aus dem akademischen Kontext auf. Dadurch soll sich der Charakter dieser Rubrik keineswegs grundlegend ändern, vielmehr wollen wir unseren Blick etwas erweitern. In dennächsten Ausgaben der „Medienwirtschaft“ werden wir in den „Standpunkten“ wieder in gewohnter Form Praxisthemen adressieren, bei passendem Anlass jedoch wiederaktuelle Fragen aus dem akademischen Feld aufgreifen.

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