Samstag, 20. April 2024
Home Redaktion Service Abonnement Mediadaten Kontakt Impressum Datenschutz

Standpunkte

Kabelnetzbetreiber als Programmveranstalter?

Als Premiere bei der Vergabe der Bundesliga-Fernseh-rechte für die nächsten drei Jahre durch die DFL leer aus-ging, wurde von dort eine ordnungs- und medienpolitischrelevante Kritik geäußert. Arena, der neue Inhaber der Pay-TV-Rechte, ist nämlich eine hundertprozentige Tochter-gesellschaft des Unternehmens Unity Media, das gleich-zeitig die Kabelnetze von ish, iesy und Tele Columbusbetreibt.

Bisher war die Trennung von TV-Programm und -Distri-bution nicht nur ein Prinzip der Medienpolitik, sondernauch ein struktureller Vorteil aus ordnungspolitischerSicht, da es den funktionierenden Wettbewerb auf der Pro-grammebene von eventuellen Wettbewerbsproblemen aufder Distributionsebene unabhängig macht. Mehr als dieHälfte aller Haushalte erhalten ihre Fernsehprogrammeüber das TV-Kabel, das überall ein regionales Monopol be-sitzt. Allerdings steht das TV-Kabel in Substitutionskon-kurrenz zu anderen Distributionswegen wie Satellit undTerrestrik (insb. DVB-T) und zukünftig auch zu den aufgerü-steten, breitbandigen Telekommunikationsnetzen (insb.VDSL) im Kontext von Triple Play.

Diese verschärfte Wettbewerbssituation, die die Ge-schäftsmodelle der Kabelnetze in Gefahr bringt, zwingtdiese, nach neuen Erlösmöglichkeiten Ausschau zu halten.Solche können einerseits im Angebot von Telefon- undInternetdiensten bestehen und andererseits im eigenenAngebot audiovisueller Inhalte, insbesondere als Pay-TVoder Pay-per-View bzw. Video-on-Demand.

Damit ist die Interessenkollision zwischen Kabelnetzbe-treibern und Programmanbietern vorgezeichnet. Die MedienWirtschaft hat deshalb einige der Beteiligten um einediesbezügliche Standpunktbeschreibung gebeten. Manchevon ihnen haben allerdings erklärt, dass ihnen das Themagegenwärtig zu heikel ist, als dass sie sich dazu öffentlichäußern möchten.

Im Folgenden beziehen Dr. Constantin Lange von der RTLinteractive GmbH, Bernd Kleinsteuber von der CablecomGmbH und Prof. DI Thomas Lange von der UPC Austria mitihren Standpunktbeiträgen Position auf die Frage:Kabelnetzbetreiber als Programmveranstalter?

Zurück