Donnerstag, 25. April 2024
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Standpunkte

David gegen Goliath – Verlage sollten zusammenrücken!

Das Angebot der Bundeskanzlerin steht wohl weiterhin: Wenn sich die Verleger bis dahin über ihre Wünsche einig werden, soll bei der für das Jahr 2011 ohnehin geplanten achten Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) die schon lange avisierte Lockerung der Pressefusionskontrolle endlich miterledigt werden. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) will diesmal nichts anbrennen lassen und hat die Kölner Anwaltskanzlei Oppenhoff & Partner damit beauftragt, bis Ende 2010 ein Diskussionspapier vorzubereiten, hinter das sich nicht nur die BDZVMitglieder, sondern auch die im Verband Deutscher Lokalzeitungen (VDL) vereinten kleineren Verlagshäuser gemeinsam stellen können. In welche Richtung der Wunschzettel aus Sicht des BDZV gehen könnte, ist aus Äußerungen seines Präsidenten Helmut Heinen schon gut bekannt: Erhöhung der Aufgreif-Umsatzschwellen, Erleichterung von Verlagskooperationen nicht nur bei Druck und Vertrieb, sondern auch auf dem Anzeigenmarkt sowie zuletzt eine Lockerung der kartellrechtlichen Entscheidungsregeln bei Nachbarschaftsfusionen. Was der seit Februar diesen Jahres neu amtierende Bundeskartellamts-Präsident Andreas Mundt von den Reformbestrebungen hält, erklärt er im Interview ab Seite 6. An dieser Stelle folgen nun drei Standpunkt-Kommentare aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Eine Insider-Perpektive bietet zunächst Alexander Kahlmann, Partner der Unternehmsberatung Schickler; weil Kahlmann die tatsächliche Lage der Zeitungsverlage aus dem vielfältigen Beratungsgeschäft von Schickler quasi von innen her kennt wie wohl kaum ein anderer, kann er in seinem Standpunkt-Kommentar den Blick auf die wirklich wichtigen Aspekte lenken. Die Haltung der Monopolkommission, die im Jahr 2004 noch eigens ein Sondergutachten gegen die damaligen Pläne zur Aufweichung der Pressefusionskontrolle erstellt hatte, formuliert der seit 2008 amtierende Vorsitzende Prof. Dr. Justus Haucap, der sich bekanntlich auch in seiner eigenen Forschung intensiv mit der wettbewerbsökonomischen Betrachtung von Medienmärkten befasst hat, zusammen mit seinem Düsseldorfer Mitarbeiter Torben Stühmeier. Einen kurzen Überblick über neuere Forschungsergebnisse, die aus der Sicht der tradierten wettbewerbsökonomischen Betrachtungsweise allesamt überraschend ausfallen, bietet zuletzt Prof. Dr. Frank Lobigs, Mitherausgeber der MedienWirtschaft.

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