Donnerstag, 25. April 2024
Home Redaktion Service Abonnement Mediadaten Kontakt Impressum Datenschutz

Standpunkte

Mehr Effizienz durch Aufgabenverlagerung nach außen?

Thema: Outsourcing im Verlag –
Mehr Effizienz durch Aufgabenverlagerung nach außen?
Michael Konken, Berlin
Hartmut Bühne, Hamburg
Andreas Laabs, Hamburg
Prof. Dr. Ricarda B. Bouncken, Greifswald

Beim Outsourcing handelt es sich um eine grundsätzliche strategische Unternehmensentscheidung mit dem Kernziel Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und damit nicht zuletzt auch Sicherung von Arbeitsplätzen. Make or buy wirft einige für die Unternehmensführung zentrale Fragen auf: Was kostet die Arbeitsstunde eines Mitarbeiters im Vergleich zu der eines externen Dienstleisters? Sind die Prozesse, ist der Workflow so organisiert, dass sich die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern überhaupt anbietet? Oder entstehen dadurch nur Abstimmungs- und Schnittstellenprobleme? Outsourcing ist in der Verlagsbranche zu einem alltäglichen Phänomen geworden. Angesichts des wachsenden Kostendrucks werden nun auch Teile der ehedem für unantastbar gehaltenen Redaktionen ausgelagert. Verlage konzentrieren sich auf ihre Kernkompetenzen und kaufen – beispielsweise bei lokalen Tageszeitungen – überregionale Inhalte hinzu. Mit den gebotenen Leistungen zeigen sich die Verantwortlichen bislang sehr zufrieden. Auch weniger aufgeschlossene Verlage wagen erste Schritte in Richtung Outsourcing und kooperieren mit anderen Zeitungen, um saisonale Schwankungen auszugleichen und hohe Personalkosten einzusparen. Produktionsschritte auszulagern ist ein Schritt, den ein Verleger aus betriebswirtschaftlichen Gründen niemals ausschließen kann. Problematisch wird es dann, wenn Kernkompetenzen berührt werden. Kaum ein Verlag wird sich mit seinen wertvollen Ressourcen, die den Kern der Markenqualität ausmachen, freiwillig auf externe Dienstleister verlassen wollen. Sinnvoll scheint Outsourcing also besonders dann, wenn neue Themenbereiche erschlossen werden sollen. In dieser Situation ist es zweckmäßig, Aufträge für innovative Produkte an Agenturen oder Producer zu vergeben, die über besondere Kompetenzen verfügen. Aber auch hier bleibt das Qualitätsmanagement freilich in den Händen des Verlags, die verlegerische Kompetenz wird nicht ersetzt. Ob Outsourcing ein Patentrezept ist oder aber ob Verlage auch oder gerade wegen des Verzichts auf Outsourcing erfolgreich sein können, wird von unseren drei Experten diskutiert. Michael Konken greift das Thema aus der Sicht der Redakteure auf. Hartmut Bühne und Andreas Laabs zeigen, dass es bei Outsourcing um mehr als nur um die Kostenfrage geht. Ricarda Bouncken schließlich würdigt Outsourcing im Hinblick auf die Wertschöpfungsstufen.

Zurück