Donnerstag, 28. März 2024
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Praxisforum

Welche Herausforderungen ergeben sich für die Medienkonzentrationskontrolle durch das Medium Internet?

Der Gesetzgeber geht nach wie vor davon aus, dass das Fernsehen das meinungsmächtigste Medium ist, welches besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Aktuelle Erhebungen zur Bewegtbildnutzung widersprechen den häufig geäußerten Untergangsprognosen, das lineare Fernsehen sei im Verfall begriffen und werde durch nicht-lineare Angebote abgelöst. Festzuhalten bleibt vielmehr: Das Fernsehen ist nach wie vor das meistgenutzte Medium und ist weiterhin das Leitmedium unserer Gesellschaft – und wird es nach seriösen Prognosen auch in naher Zukunft bleiben. Konzentrationskontrolle in diesem Bereich erscheint also nach wie vor notwendig. Allerdings wird zunehmend die Frage diskutiert, ob die Fokussierung auf das klassische, also das lineare und zeitlich fixierte Fernsehen mittelfristig noch gerechtfertigt ist. Nur eine Betrachtung, die in stärkerem Maße als bislang alle meinungsrelevanten Angebote in die konzentrationsrechtliche Bewertung einbezieht, ermöglicht eine reale Einschätzung der Meinungsvielfalt und der bestehenden Herrschaftsverhältnisse im Medienmarkt.

Der Artikel  basiert auf einem Vortrag, den der Verfasser anlässlich des Medienkongresses der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft am 21. Juli 2015 in München gehalten hat.

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