Dienstag, 16. April 2024
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Praxisforum

Qualitätsstandards für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk – Interdisziplinäre Forschungsansätze für die Medienpraxis

Keine Branche, die konkurrenzfähig bleiben will, kommt ohne Qualitätsmanagement und Qualitätscontrolling aus. Das gilt nicht nur für Hardware und Produktionsprozesse, es gilt gleichermaßen für Nutzwert und Nachhaltigkeit der Produkte. Auch Wissenschaftseinrichtungen werden kontinuierlich evaluiert. Nur in den elektronischen Medienbetrieben steht man solchen Qualitätsbewertungen immer noch reserviert gegenüber. Nicht immer ist klar zu erkennen, ob die Abwehrhaltung sich speist aus der
traditionellen und höchst komfortablen Gleichsetzung des modernen Medienmachers mit der Künstlerexistenz, die nach der romantischen Kunsttheorie eine sich allen Einflüssen entziehende Entität darstellt, oder ob letztlich Unsicherheit über die eigenen Ansprüche und ihre tatsächliche Umsetzung Motiv für diese Verweigerungsstrategie ist. Die Schlussfolgerung lautet dann: Qualität in den Medien ließe sich nicht messen und nicht bewerten. Dabei sind die Medien selbst voller Qualitätsurteile: Über Politiker, über das Weltgeschehen, über das Handeln der Wirtschaft, über Konsumprodukte, über Filme, Bücher, Konzerte, Kunstausstellungen und Theaterinszenierungen. Gerade wer es zu seiner Profession erklärt, Qualitätsurteile über andere abzugeben, sollte sich um der eigenen Glaubwürdigkeit willen einer Qualitätsbewertung stellen und nachprüfbare Qualitätsstandards für das eigene Tun entwickeln.

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