Tim Renner
„Hurra, lasst die Korken knallen und uns alle feiern: Seit Beginn der Finanzkrise sind die neunziger Jahre endlich, endlich vorbei!“ Mit diesen Worten beschreibt Musikproduzent Tim Renner das Gefühl, das er mit der Finanzkrise verbindet. Die Neunziger waren für ihn eine Zeit, in der Erfolg nur auf Basis von Macht und nicht auf Grundlage von Verantwortung oder Genuss entstand. Jetzt aber sei endlich 'Nachkriegszeit' angesagt, Zeit aufzuräumen und neue Werte jenseits von Castingshows, Shareholder Value und Abschreibungsmodellen zu schaffen. Die Krise habe ein Vakuum gebildet, das die Gesellschaft erst einmal mit Menschen aus Zeiten lange vor dem neoliberalen Burnout der Neunziger fülle: Lindenberg, Westernhagen und Grönemeyer, die Helden der Siebziger sind mit einem Mal und zeitgleich wieder in den Top Ten. Die Türen stünden aber wieder offen für Echtes und Neues.
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