Interview

Der Anwender ist das einzig berechtigte Maß – Benutzerschnittstellen für digitale Medien im Wandel

MedienWirtschaft: Herr Prof. Dr. Butz, für das Design von digitalen Produkten kommt der Benutzerschnittstelle eine entscheidende Bedeutung zu. Worin sehen Sie gegenwärtig die größten Herausforderungen in diesem Feld?

Prof. Dr. Andreas Butz: Der Umgang mit Rechenleistung ist für den Anwender heute nach wie vor mit Aufwand verbunden: Wir müssen beispielsweise den Rechner booten, ein Programm starten und uns mit den technischen Hintergründen auseinandersetzen, die mit den eigentlichen Inhalten gar nicht im Zusammenhang stehen. Ähnlich wie Mark Weiser, ein Vordenker des Ubiquitous-Computing, gehe ich davon aus, dass Rechenleistung irgendwann für uns so selbstverständlich sein sollte wie der Umgang mit Elektrizität: Wir legen einen Lichtschalter um und das Licht geht an, während wir die Technik, die dahinter steht, getrost ignorieren dürfen. Wenn also eine Benutzerschnittstelle so transparent wird, dass wir die Technik nicht mehr wahrnehmen, sondern nur noch die Funktionalität dahinter, dann ist der Rechner zu einem so allgegenwärtigen Gut wie die Elektrizität geworden. 

Zurück