Donnerstag, 25. April 2024
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Abhandlungen

Interaktivität von Online-Pressetiteln

Prof. Dr. Torsten J. Gerpott, Duisburg-Essen

Häufiger wird der Eindruck erweckt, dass Verlage den Nutzungsumfang von Internet-Versionen ihrer Print-Zeitungs- und Zeitschriftentitel gleichermaßen positiv beeinflussen können, indem sie auf deren Web Sites (WS) Elemente anbieten, die eine Leser-Medium- oder Mensch-Mensch-Interaktivität unterstützen. Es gibt aber Argumente, warum, trotz des Aufweichens von Grenzen zwischen Zeitungs- und Zeitschriftenmärkten der Offline-Welt im Internet, Besucher der WS von Print-Zeitungen abweichend von Lesern der WS von Print-Zeitschriften auf WS-Interaktivitätsangebote reagieren dürften. Der vorliegende Beitrag untersucht empirisch für 101 WS deutscher Pressetitel,inwieweit sich Korrelationen zwischen dem (Nicht-) Angebot von Interaktivitätselementen auf deren WS und dem WS-Nutzungsumfang pro Besuch in Abhängigkeit vom Medientyp des WS-Muttertitels unterscheiden. Die Analysen liefern Indizien dafür, dass (1) Interaktivitätsangebote auf Pressetitel-WS nicht generell zu WS-Nutzungsumfangserhöhungen beitragen und (2) der Nutzungsumfang von Zeitschriften-WS gegenüber WS von Zeitungen stärker und oft negativ vom Angebot bestimmter Interaktivitätselemente beeinflusst wird. Die klassische Unterscheidung von Zeitungs- und Zeitschriftenangeboten sollte folglich für das Management der Internet-Präsenzen von Pressetiteln nicht vorschnell als irrelevant verworfen werden.

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