Mittwoch, 24. April 2024
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Abhandlungen

Piraterie auf dem Tonträgermarkt und die Evolution von neuen Geschäftsmodellen in der Musikproduktion

Piraterie auf dem Tonträgermarkt und die Evolution von neuen Geschäftsmodellen in der Musikproduktion
Prof. Dr. Helmut Dietl, Zürich
Prof. Dr. Egon Franck, Zürich
Prof. Dr. Christian Opitz, Friedrichshafen

Neue digitale Vervielfältigungstechnologien und Piraterie auf dem Tonträgermarkt stellen die Musikindustrie vor eine ernstzunehmende Herausforderung. Im bislang wichtigsten Geschäftsfeld, dem Verkauf von bespielten Tonträgern, sind die Umsatzzahlen seit Jahren rückläufig. Auf der anderen Seite werden stetig steigende Umsätze aus dem Verkauf von Konzerttickets, Merchandising-Artikeln oder Klingeltönen erwirtschaftet. Die Erzielung dieser „Umwegerträge“ setzt eine Bekanntheit von Musikkünstlern voraus, die durch Piraterie tendenziell positiv beeinflusst wird. Je mehr (legale oder illegale) Tonträger im Umlauf sind, desto größer ist die Nachfrage nach komplementären Gütern und Dienstleistungen. Der Beitrag untersucht verschiedene neue Geschäftsmodelle, die Musikproduzenten eine Teilhabe an den Umwegerträgen ermöglichen. Die gezielte Produktion von Boy- und Girl-Groups, die Verpflichtung von Schauspielern und anderen Künstlern als Sänger oder TV-Casting-Formate, bei denen die aufwendige Suche und Auswahl von Musikkünstlern im Fernsehen inszeniert wird, lassen sich damit als Reaktion der Branche auf Piraterie interpretieren.

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